Fressen,
Leiden, Sterben: Kaninchen in der Mastanlage
Eine Gruppe
Kaninchen schlägt fröhlich ihre Haken auf einer großen Wiese und mümmelt hier
und da mal am Löwenzahn und Spitzwegerich. Eine Periphrase von der
Mastkaninchen nur träumen können, während sie in ihren drahtigen Gitterkäfigen
ihr Dasein fristen, die nicht größer sind als ein Blatt Papier des
Einheitsformates DIN A4. Da klingt die Tatsache, dass ein Kaninchen einen
Bewegungsdrang vergleichbar mit dem einer Katze hat, doch gleich noch viel
schockierender!
Es werden
jährlich ca. 41.000 Tonnen Kaninchenfleisch vom Verbraucher verzehrt, was für
die Produktion ca. 30 Millionen tote und davor leidende Mastkaninchen bedeutet.
Große Mengen des Fleisches werden nach Deutschland importiert. Der Import erfolgt
meist aus Ländern mit einem recht minimalen Standard der Tierschutzvorschriften.
Das heißt konkret, dass es billiges Kaninchenfleisch für den Verbraucher gibt
und sich ein noch qualvolleres Leben für das Kaninchen in der
Intensivtierhaltung/Kaninchenmast(-anlage) ergibt.
Wie sieht es nun aus in einer
„Kaninchenfabrik“?
Meterlange
Käfigeinrichtungen, rundherum vergittert, ein Futterfließband davor. Das
Futterband läuft voll automatisch um Personalkosten niedrig zu halten. Das
angebotene Futter ist eintönig und sehr rohfaserarm. Es sind meist Getreidepellets
mit großem Stärkegehalt. Die Futterpellets führen zu Durchfällen und starken
Verdauungserkrankungen.
(Quelle: Foto von aktion tier , http://www.aktiontier.org ) |
Kot und Urin
fallen durch das Gitter auf den Hallenboden. Es entwickeln sich verschiedene Krankheitserreger,
Gestank und krankmachende Ammoniakdämpfe.
Der Alltag der Kaninchen:
Rund um die
Uhr befinden sich die Tiere im viel zu
kleinen Gitterkäfig. Eine Gruppe von 4-6 Kaninchen teilt sich eine Käfigeinheit
– jedes von ihnen ist ein Individuum mit abweichenden Bedürfnissen, denen nicht
nachgegangen werden kann. Das „Männchenmachen“, gemütlich ausgestreckt Liegen,
hoppeln und herum dösen, oder aufrecht sitzen, ist oft nicht möglich. Dies
führt zu krank- und schmerzhaften Skelettveränderungen und schweren
Verhaltensstörungen. Die empfindlichen Läufe der Tiere sind oft vom Gitterboden
blutig durchbohrt und entzündet – Pfotenverletzungen und Ballengeschwüre, sowie
Gelenkprobleme sind Routine in der „Kaninchenfabrik“. In voller Verzweiflung
werden sogar die Artgenossen angefressen, was ebenfalls zu Schmerz für das
betroffene Tier führt. Kaninchen verstecken sich gerne in Höhlen, oder
selbstgebauten Tunnelgängen. Die Intensivtierhaltung bietet keinerlei
Rückzugsort oder Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die zwei Beschäftigungen
der Mastkaninchen sind Fressen und Leiden!
Wie alt wird ein Mastkaninchen?
Ein
Mastkaninchen wird rund 3 Monate alt. Nach dieser Zeit hat es meist das
Wunschgewicht des Mästers erreicht und wird „erlöst“. Zum Vergleich: Ein
Kaninchen als Haustier in artgerechter Haltung, mit Partner, Beschäftigungsmöglichkeiten,
tierärztlichen Checks und gesunder Ernährung kann 8-12 Jahre alt werden und ist
glücklich! Das Leben als Mastkaninchen beginnt und verläuft mit regelmäßiger
Medikamentenzufuhr (Antibiotika und oft Beruhigungsmittel). Einige der Tiere
schaffen es nicht, aufgrund der Haltungsbedingungen, 3 Monate zu überleben.
Die
Häsinnen, welche für den Nachwuchs an Mastkaninchen sorgen, werden in etwa 1
Jahr alt. Gerade Kaninchenbabys geworfen, werden sie auch schon wieder besamt
und geschwängert – dies geschieht natürlich unnatürlich häufig. Eine Strapaze
für das Weibchen, sowohl körperlich, als auch psychisch, da sich mit jeder
Trächtigkeit auch die Hormone wieder „darauf einstellen“ Nachwuchs zu bekommen.
Endstation Schlachthof:
Je nach
Standort der Mastanlage müssen die Tiere ggf. noch einen langen, stressigen
Transport zum Schlachthof erleiden. Ähnlich wie das Fließband in der Mastanlage
ist hier das Arbeitstempo, zügig wird gearbeitet. Der Schlachter schneidet dem
Kaninchen die Kehle auf, was oft nicht reicht um das Kaninchen direkt zu töten.
Es verblutet also bei vollem Bewusstsein! Anschließend wird dem Kaninchen „das
Fell über die Ohren gezogen“- dies wird manuell gemacht. Fleisch und Fell
werden dann getrennt voneinander weiter verarbeitet.
Entscheiden
Sie sich nun, wie Sie den Tieren helfen können! In erster Linie ist es sicher
empfehlenswert kein Kaninchenfleisch zu kaufen. Auch andere Tierarten, seien es
Schweine, Rinder oder Geflügel, werden nicht liebevoller oder artgerechter gehalten, bevor sie für den Verbraucher zum
Verzehr getötet werden, darum ist es keine Alternative Fleisch andersartiger
Tiere zu konsumieren . Auch das Gütesiegel „Bio“ schützt nicht vor Tierqualen!
Weitere
Informationen zur Kaninchenmast finden Sie beim Bündnis „Kaninchenmast-NEIN
DANKE“ auf http://www.kaninchenmast.info
. Informationen rund um die artgerechte Kaninchenhaltung finden Sie auf http://www.ninstuff.de .
Bringen Sie
Ihrem Kind doch mal näher, dass es Kaninchen gibt, die nicht glücklich sind.
Ein sehr gutes Kinderbuch zum Thema Kaninchenmast – kindgerecht dargestellt:
Die Kanincheninsel von Jörg Müller/Jörg Steiner
ISBN: 3-7941-1636-4
there is no need to keep them like this,you can still farm rabbits but with out keeping them in such cruel conditions,xx Rachel
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